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Projektbeispiel V ➔ Utopia
Ein Ort, mitten in der Innenstadt von Dortmund. Die damalige Brachflächen zwischen dem Dortmunder U und dem FZW am Emil-Moog-Platz steht zu dem Zeitpunkt schon jahrelang leer. Im Mai 2018 fängt alles an.
Doch vorher noch ein kurzer Diskurs:
Das Dortmunder U – nicht nur ein Kulturzentrum, sondern auch schon seit Jahren ein bekannter Skatespot der Dortmunder Skateboardszene. Seit 2015 wird der Vorplatz des U’s dazu auch noch über eine Kooperation der Skateboardinitiative Dortmund, den Urbanisten und dem Dortmunder U die Sommermonate über mit einem transportablen Rampenpark bestückt und belebt.
Doch 2018 ist alles anders. Eine erneute Kooperation ist nicht in Sicht. Der Unmut in der Skateboardszene ist groß, die Kreativität größer. Also was tun? Einfach selber machen ist die Devise. Eine kleine Rampe wird von Unbekannten an den Treppen zum Hinterausgang des Dortmunder U’s gebaut. Abends, still und heimlich. Am nächsten Morgen ist der Traum schon vorbei. Die Rampe ist weg, doch die Stadt ist aufmerksam geworden und sucht das Gespräch.
In Form von Stadtdirektor/Stadtkämmerer Hr. Stüdemann beginnt ein Dialog zwischen dem Skateboardverein und der Stadt Dortmund. Nicht nur das, eine schnelle Lösung gibt es auch. Eine Zwischennutzung der vorhin genannten Brachflächen, zuerst auf drei Monate beschränkt. Die Stadt gibt das Go, der Vertrag wird aufgesetzt und der Verein aktiv.
Die Skateboardinitiative nutzt ihre Reichweite, alle Menschen die sich beteiligen wollen werden zu Gesprächen vor Ort eingeladen und innerhalb von 2 Wochen beginnt der Bau auf der Fläche. Zuerst werden Rampenbau Workshops organisiert, damit danach alles ganz nach dem D.I.Y Prinzip selber gemacht werden kann. Weitere Hilfe kommt wie von selbst, der Support der Anwohner:innen und weiteren freiwilligen Helfer:innen ist groß. Der Platz funktioniert über flache Hierarchien. Das ganze Projekt ist geprägt von einer großen Gemeinschaftlichkeit, die Menschen identifizieren sich mit dem Skatepark und haben dort die Möglichkeit selbstständig kreativ an der Gestaltungen von diesem teilzuhaben.
Die allgegenwärtige bewusste Zwischennutzung der Fläche verhilft dem Verein unbürokratisch und schnell viele Fragen und Hindernisse bei der Stadt zu klären oder manchmal auch einfach nur zu umgehen. Weiterhin werden auch Förderanträge gestellt und genehmigt, um so neben den Skaterampen auch eine Bar und eine Bühne zu bauen. Sowohl interne als auch externe Skate- und Musikveranstaltungen werden organisiert und konnten pro Veranstaltung mehrere hundert Personen aus dem städtischen Raum, aber auch der nationalen und sogar internationalen Skateboardszene anziehen. Auch gibt es weitere Hilfe von der Stadt, so wie zB. bei der Frage der Müllentsorgung.
Nicht nur das, eine weitere Kooperation mit dem Dortmunder U, besser gesagt der UZWEI und der Skateboardszene Dortmunds entwickelt sich und endet in der Ausstellung the Art of Skate. Eine Ausstellung bei der gemeinsam mit jungen Künstler:innen aus der Subkultur die komplette Ausstellung geplant und umgesetzt wurde, mit einem großen Erfolg.
Juni 2020. Nach zwei Jahren reger Nutzung, mehreren Vertragserneuerungen, vieler toller Veranstaltungen, Kooperationen mit so vielen Menschen und Institutionen, wird die Begegnungsstätte geschlossen und der Bau eines weiteren Gebäude in Innenstadtlage geht los.
Doch was machen wir damit? Weitermachen, neue Orte suchen und Möglichkeiten aufzeigen. Das von Anfang an gesetzte Ziel, Aufmerksamkeit zu erschaffen wurde erreicht. Nicht nur für den Bedarf einer vernünftigen Skateboardaußenlage in der Stadt Dortmund, sondern noch viel mehr. Es muss Räume geben für Anwohner:innen, Künstler:innen, Menschen die sich unkompliziert und einfach an Stadtentwicklung beteiligen können. Und dabei noch der Wille, wenn es einmal schon geklappt hat, wird es auch wieder funktionieren.