Der Gelsenkirchener Bildhauer Hubert Nietsch (1893 – 1965) gestaltete die drei Büsten für das Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Langemarck-Kaserne. Die drei Büsten stellen einen Arbeiter mit einem Hammer, einen Bauern mit Ähre und einen Soldaten mit Helm und Uniform dar. Die Kaserne wurde zwischen 1935 und 1936 von den Nationalsozialisten gebaut. Hubert Nietsch war einer von drei Bildhauern, die mit der künstlerischen Gestaltung der Anlage beauftragt wurden. Er gehörte zu den Gründern der Künstlersiedlung Halfmannshof im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Während des Dritten Reichs schuf er dem Geschmack der Nationalsozialisten entsprechende überdimensionale Figuren mit pathetischer Geste. Auch die drei Büsten, die von der Oldentruper Straße aus an dem Gebäude Block 1 der Rochdale Kaserne zu sehen sind, deuten auf das Volksgemeinschaftsideal der Nationalsozialisten hin, da sie wichtige Bevölkerungsgruppen in der NS-Ideologie repräsentieren. Offen bleibt die Frage, warum die Briten – als Siegermacht – die Büsten nicht entfernen ließen.