Ein Workshop zu Bodenmalerei und Raumdesign im Rahmen der Summer School in Krefeld (21. – 26.08.2023).
Leitung: Clemens Brück & Sebastian Saffenreuther (betont.es).
Teilnehmende: Anne Marie Woeste, Konstantin Hehl, Ruth Albrecht.
Wie forscht ihr, wie nehmt ihr den Raum wahr, in dem (oder mit dem) ihr arbeiten werdet?
Zu Beginn jeder neuen Arbeit, beobachten wir den Raum und versuchen Fragen der Nutzung des Raumes und der architektonischen/städtebaulichen Struktur zu beantworten. Wie wird die zu gestaltende Fläche genutzt? Gibt es Wegeführungen, die von Personen genutzt werden? Gibt es bereits gegebene Elemente, auf denen wir unsere Gestaltungsraster aufbauen können? Diese Erkenntnisse fließen in den Gestaltungsprozess ein. Es entsteht eine Mischung aus konzeptionellen Überlegungen, die das Gestaltungsraster definieren und einer intuitiven, gestalterischen Herangehensweise. Dabei nutzen wir Luftbilder und Fotografien, um unsere Erkenntnisse festzuhalten und zu dokumentieren.
Mit welchen Mitteln/Methoden/Werkzeugen arbeitet ihr?
Unser Gestaltungsprozess ist davon geprägt, dass wir im „Ping Pong“ arbeiten. Der Eine startet und definiert das Grundraster mit ersten gestalterischen Ideen, auf das der Andere dann mit seinen Überlegungen reagiert. Dabei wird die eigene gestalterische Position stetig hinterfragt und diskutiert. Das Vertrauen in das Kollektiv ist dabei unerlässlich. Dies war auch Grundlage des gemeinsamen Workshops während der Summer School. Gemeinsam näherten wir uns mit maßstabsgetreuen Skizzen der Formfindung an und testeten mit Tape prototypisch die räumliche Wirkung. Inspiriert von Straßenmarkierungen und der Herausforderung, mit abstrakten Gestaltungselementen den Raum zu gliedern, sollte so die Wirkung von Bewegung, Verdichtungen und Markierung entstehen. Immer wieder probieren wir dabei unterschiedliche Strichstärken und Muster mit Tape auf dem Boden aus. Wir arbeiteten mit weißer Streichfarbe/Streichrollen/Schlagschnur und bauten uns Tools, die zur Übertragung unserer Skizzen auf die große Fläche benötigt werden.
Was erzeugt ihr?
Als Kollektiv arbeiten wir im öffentlichen Raum auf hauptsächlich Wandflächen. Innerhalb des Workshops entstand nun ein raumfassendes Bodengemälde. Dazu entwickelten wir gemeinsam ein Design, dass den ungefassten Abschnitt des Westwalls mit seiner aktuellen Parkplatznutzung neu strukturiert. Im Anschluss wurde das Design mit weißer Farbe aufgetragen. Die neue Struktur schaffte Grundlagen der temporären visuellen Veränderung des Westwalls und wies dabei auch Flächen für die Entsiegelung aus. Gemeinsam nahmen wir uns der Herausforderung an mit reduzierten, abstrakten Gestaltungselementen das Spielfeld für die Interventionen, flexiblen Möbel und Aktionen die im Laufe der Summer School/Residency auf dem Westwall entstanden, zu gestalten. Innerhalb der vorgegeben Spielfläche entstand eine dynamische, linienbasierte Grafik die dazu eingeladen hat sich zu bewegen, Objekte zu platzieren, Aufmerksamkeit zu generieren und die Spielfläche vom restlichen Stadtraum abzugrenzen.