Inwiefern eignen sich Menschen den öffentlichen Raum an und wie wird die Bestimmung von diesem umgedeutet?
Übergeordnetes Ziel der Raumanalyse war die Rekonstruktion von (Um-)Nutzungsbestimmun- gen mit Hilfe von Spuren. Die originäre Nutzungsbestimmung wurde über die vorfindbaren Gegebenheiten und Raumelemente definiert. Für die Umnutzungsbestimmung wurden die interessierenden menschlichen Spuren in Form von Abfällen und Erosionen (Graffitis,
Fuß- und Radspuren) untersucht. Dafür wurden die vor Ort identifizierten Spuren fotografisch dokumentiert, quantifiziert, mehrschrittig analysiert sowie visualisiert und auf ein einheitli- ches und übersichtliches Darstellungsniveau abstrahiert.
Erhebungsmethode/-instrumente: nichtteilnehmende Beobachtung/Spurensuche; Foto- & Lageplan-dokumentation
Darstellung: Die originäre Nutzungsbestimmung (linksseitig) wird der analysierten Umnut- zung (rechtsseitig) gegenübergestellt. Die Farben der abgebildeten Flächenkonturen kennzeichnen die Nutzungsfunktion. Die Farben der Schraffierungen innerhalb der Flächen symbolisieren die vorgefundenen Spuren.
Analyseergebnis: Die originäre Flächennutzung weicht von der tatsächlichen Nutzung ab. Die originäre Nutzungsbestimmung bestand aus „Verweilfläche“,„Brachfläche“ und „Verkehrsfläche“. Die Verweilfunktion bleibt dabei weitestgehend bestehen und erfüllt ihre originäre Funktion, der Gedanke der Kunstprojekte „Kunstpause“ und „Zur kleinen Weile“ bildet sich somit in der jetzigen Nutzungsform ab. Die Brachfläche wird im Bereich der Brückensäulen zur Kommu- nikationsfläche umgenutzt und die Verkehrsfläche über den gesamten Untersuchungsraum hinweg, um Trampelpfade (nicht abgebildet) im Sinne einer erweiterten Wegwahl ergänzt.
Die gefundenen Spuren verdeutlichen, dass die originären Nutzungsfunktionen bestehen bleiben, aber in ihrer Nutzungsfunktion durch die Umnutzungen „Hausen“, „Kommunikation“, „kreative Schaffung“ erweitert werden.
Wir stellen fest:
SPUREN SIND INDIZIEN FÜR GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN An welche Zielgruppe richtet sich unsere Botschaft:
Stadt- und Raumplaner:innen, Quartiersmanager:innen, Sozialraumakteur:innen, interessierte Zivilbevölkerung
FH DORTMUND | LEHRPROJEKT ARDEAS | UNDER THE BRIDGE | DREIERPACK (Markus Stange, Sina-Marie Levenig, Lea Verena Braungart)