In Vorbereitung auf die fünfte Ausgabe des biennalen CityLeaks Urban Art Festivals starten wir in 2019 erstmals ein Residenzprogramm für Künstler und Forscher. Ziel war es die Hüttenstraße und ihre leerstehenden Bahnbögen im „Boom-Viertel“ Köln-Ehrenfelds zu erforschen und drei Bahnbögen in eine temporäre Nutzung zu überführen. In zwei Abschnitte unterteilt schuf die TRANSURBAN Residency eine direkte Öffentlichkeit zur absurden Situation des Leerstandes in der Hüttenstraße anhand von künstlerischen Interventionen, Forschungsmodulen und allerlei partizipativer Programmformate.
Vor dem thematischen Hintergrund des Strukturwandels in Köln-Ehrenfeld, dem Zyklus der „Kreativen Stadt“, und der räumlich-thematischen Auseinandersetzung mit dem Straßenraum als Schmelztiegel des öffentlichen Lebens tauchten wir ein in die Geschichte(n) der Hüttenstraße, ihrer (Fehl-) Entwicklung und den Visionen ihrer zukünftigen Gestalt und Nutzung. Im Austausch mit der Nachbarschaft, Passanten, lokalen und internationalen Gästen förderten wir Erzählung zu Tage, zeigten Modelle in der Nutzung von Bahnbögen im europäischen Vergleich auf, sammelten Ideen für die Nutzung der Bögen in der Hüttenstraße, entwarfen und bauten selbst eine temporäre Architektur in den Brachen.
Das Architekten Kollektiv Orizzontale aus Rom begleitete diesen Prozess und schuf unter dem Titel „Simul et Singulis“ ein architektonisches Provisorium, das auf drei Bögen verteilt unterschiedlich und sich verschränkende Nutzungen darbot. Werkstätten für Druck (DIY Publishing Studio) und Holzverarbeitung (Mobile Werkstatt), Veranstaltungs- (Theater) und Ausstellungsraum (Prozessraum) traten in einen direkten Dialog mit dem umgebenden öffentlichen Raum. Gemeinsam mit der Öffentlichkeit und vielen tatkräftigen Helfer wurde gebaut und diskutiert folgend der Vision eines gemeinschaftlich entwickelten und genutzten Raumes: einem „Common Space“ in Ehrenfeld.